Kette richtig ölen?

Eine Fahrradkette besteht aus vielen kleinen Laschen, die durch ineinander gesteckte Bolzen, Hülsen und Rollen miteinander verbunden sind. Beim Fahrradfahren überträgt die Fahrradkette deine Tretkraft auf das Antriebsrad und setzt damit dich und dein Rad in Bewegung. Dabei wird die Fahrradkette mechanisch stark beansprucht. Damit die Zähne des Kettenblattes und des Zahnkranzes mit der Fahrradkette geschmeidig ineinandergreifen und auch die Einzelteile der Kette nicht haken und knirschen, benötigen sie ein Schmiermittel: das Kettenöl.

Bei der Herstellung der Kette wird diese mit einem festen und trockenen Fett behandelt. Dieses Schmiermittel ist besonders langlebig, wasserabweisend und weitgehend schmutzresistent. Deine Fahrradkette ist im Neuzustand also gut gefettet – du musst noch kein Kettenöl verwenden.

Beim Radeln sammelt sich jedoch Schmutz an der Fahrradkette an. Dadurch verschleißt die Kette und sie geht auf Dauer kaputt. Deswegen solltest du bei Verschmutzung deine Fahrradkette reinigen und richtig pflegen. Grundsätzlich musst du aber zuerst das fest gewordene Öl und den Schmutz entfernen, bevor du einen neuen Schutzfilm für die Fahrradkette auftragen kann. In den allermeisten Fällen genügt eine mechanische Reinigung der Fahrradkette. Dafür kannst du ein Tuch oder eine alte Zahnbürste verwenden. Ein fettlösendes Mittel ist nicht nötig. Lass die Kette durch ein sauberes Tuch laufen. Wechsle die Stelle am Tuch dabei so lange, bis daran kein schwarzer Abrieb mehr zu sehen ist.

Es gibt eine große Anzahl an Schmiermittel für Fahrradketten. Wichtig ist: benutze Öl, welches speziell für Fahrradketten geeignet ist.

  1. Kettenöle: Sie sind speziell für die Anwendung an Fahrradketten entwickelt worden. Fahrradöle sind dickflüssig, damit sie das noch vorhandene Fett nicht verdünnen und somit auch keine Schmutzpartikel in das Innere der Kette befördern. Herkömmliche Öle sind zumeist auf Mineralölbasis.
  2. Biologisch abbaubare Öle: Statt Öle auf Mineralölbasis zu verwenden, kannst du auch auf Öle zurückgreifen, die aus nachwachsenden Rohstoffen (beispielsweise Soja) hergestellt werden.
  3. Wachs: Du kannst deine Kette bereits früh mit speziellem Wachs einfetten. Dabei erwärmst du die eingewachste Kette mit einem Fön, damit sich das Wachs gleichmäßig verteilt. Das Wachs schützt das ursprüngliche Schmiermittel und macht dieses länger haltbar. Aber Achtung: Hast du deine Kette einmal mit Wachs eingeschmiert, lässt sich das Wachs nur mit chemischen Reinigungsmitteln wieder entfernen.

Dazu beraten wir dich natürlich gerne bei uns im Store!

 

 

So ölst du die Kette Schritt für Schritt?

 

Du hast deine Kette vom Schmutz befreit und möchtest den dabei angegriffenen Schmierfilm wiederherstellen? So ölst du deine Fahrradkette einfach und effektiv:

 

  1. Schalte die Fahrradkette vorne auf das mittlere Kettenblatt und hinten auf das mittlere Ritzel des Zahnkranzes.
  2. Stelle dein Fahrrad sicher hin, so dass du die Kette rückwärts drehen kannst, ohne dass der Ständer blockiert oder das Fahrrad umfallen kann.
  3. Träufle jeweils einen Tropfen Öl von oben auf die Rollen und Bolzen zwischen den Laschen, bis die Kette einmal durchgelaufen ist. 
  4. Lass die Kette noch einige Umdrehungen rückwärts laufen, ohne weiteres Öl hinzuzugeben. 
  5. Fahre eine kleine Runde mit dem Rad, schalte durch alle Gänge und lass die Kette mehrmals pro Gang durchlaufen.
  6. Warte einige Minuten, damit sich das Öl im Inneren der Kette gut verteilen kann. Wische schließlich das überschüssige Öl ab, indem du die Kette mit einem Tuch umfasst und sie ein bis zwei Mal durch das Tuch laufen lässt.

 

Hier noch ein paar Tipps:

  • Weniger ist mehr: Verwende das Öl sparsam. Wenn überschüssiges Öl auf der Kette verbleibt, sammelt sich mehr Dreck an und die Fahrradkette verklebt schneller.Öle die Kette nur von innen, da hier der Schmier-Effekt benötigt wird. Achte also darauf, dass das Öl möglichst nicht auf die Außenseiten der Laschen kommt. Hier ist das Öl überflüssig – es fängt Schmutz und Staub ein.
  • Kettenöl gibt es zum Sprühen und zum Träufeln – beides eignet sich gut. Sei beim Sprühen jedoch vorsichtig, dass kein Öl auf die Felge oder auf die Scheibenbremsen gelangt. Sonst kann es sein, dass deine Bremsen nicht mehr funktionieren.